Bis sich der Rotwein an der Mosel etabliert hat und wie heute nicht mehr wegzudenken ist, hat es einige Zeit gedauert. Der Grund dafür war hauptsächlich die starke Fokussierung auf Weißwein, der damals sehr gefragt war und natürlich immer noch gefragt ist. Dies ging so weit, dass die Winzer 1933 sogar per Gesetz verpflichtet wurden, weiße Rebsorten anzubauen, wodurch der Rotwein an der Mosel faktisch nicht mehr existierte. Erst 1986 kam es zur Änderung und erste rote Rebsorten konnten angebaut werden. Seitdem erlebt der Rotwein an der Mosel einen rasanten Zuwachs. Allgemeine Informationen zum Rotwein sowie dessen Ausprägung und Stellenwert an der Mosel finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Wo wird in Deutschland Rotwein angebaut?
Mit roten Rebsorten bestockte Weinberge sind in allen deutschen Weinanbaugebieten anzutreffen. Die Verteilung mit Bezug auf Menge variiert jedoch stark. Klassische Rotwein-Anbaugebiete sind die Ahr, Baden als auch Württemberg. In allen drei Gebieten stehen rote Rebsorten mit Bezug auf die Fläche an erster Stelle. Absolut betrachtet ist Württemberg mit einer Fläche von über 6.000 Hektar in Deutschland bei der Fläche führend, gefolgt von Baden mit über 5.000 Hektar. Doch Größe allein ist nicht entscheidend. Qualität, Innovation sowie Vermarktung sind entscheidend. Dabei ist die Vielfältigkeit besonders spannend, die unter anderem durch den Anbau von Rotwein allen deutschen Anbaugebieten entsteht.


Welche Rebsorten gibt es beim Rotwein?
Weltweit gesehen ist die Anzahl und Art roter Rebsorten nicht ganz einfach definierbar, da es immer wieder neue Züchtungen gibt, die sich dann mehr oder weniger durchsetzen. Daher betrachten wir nur die etablierten Rebsorten, um einen guten Überblick zu geben. Ein Blick nach Frankreich lohnt hier, da Frankreich generell ein enormes Produktionsvolumen hat, vor allem Rotweine herstellt und deren Rebsorten dadurch eine große Gewichtung haben. Besonders die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Pinot Noir (Spätburgunder) und Merlot sind hier zu nennen. Gehen wir weiter in südliche Richtung treffen wir auf Sangiovese, die Chiantirebe Italiens und Tempranillo, die wichtigste Rebsorte Spaniens. Weitere bedeutende Rebsorten sind Syrah und Grenache, die besonders in warmen Regionen beheimatet sind.
Wie viel Rotwein gibt es an der Mosel?
Vergleicht man das Anbaugebiet Mosel mit Rotweingrößen wie Frankreich, Italien oder Spanien erscheint die Menge eher klein, schaut man sich jedoch die Wachstumsrate an, ist diese sehr beachtlich. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es an der Mosel erst wieder seit Mitte der 80er Jahre Rotwein gibt. Heute sind an der Mosel über 800 Hektar mit roten Rebsorten bestockt. Im Vergleich zur gesamten Rebfläche, die laut deutscher Weinstatistik 2019 / 2020 an der Mosel mit 8.798 Hektar ausgewiesen ist, sind dies zwar nur rund 10 %, doch für den verhältnismäßig kurzen Zeitraum eine ordentliche Größe.


Typische Rotwein-Rebsorten der Mosel?
Zugelassen sind an der Mosel ein paar dutzend rote Rebsorten, doch nur wenige davon sind wirklich in der breiten Masse zu finden. Die meisten Rotweine an der Mosel entstehen aus Trauben der Rebsorten Dornfelder und Spätbugrunder. Diese beiden Sorten decken bei weitem den Großteil der an der Mosel entstehenden Rotweine ab. Allein der Spätburgunder nimmt laut Weinstatistik 2019 / 2020 mit 408 Hektar rund die Hälfte der mit roten Rebsorten bestockten Fläche in unserer Region ein.
Geschmackrichtungen beim Rotwein
Rotwein gibt es in jeglichen Varianten. Schwere und trocken ausgebaute Rotweine wie man sie oft in Südeuropa antrifft, aber genauso gibt es süße Varianten wie beispielsweise den klassischen Lambrusco Rotwein. Weltweit gesehen sind jedoch tendenziell mehr trockene Rotweine gefragt. Dies gilt auch für Deutschland und so richten sich auch hier die Winzer nach dem Bedarf am Markt. Wann ein Wein als trocken, halbtrocken oder lieblich deklariert werden kann, ist in Deutschland klar über den Restzuckergehalt definiert.


Ausbau von Rotwein bei uns im Weingut
Bei uns im Weingut fokussieren wir uns auf die Rebsorten, Dornfelder, Spätburgunder und Regent. Diese wachsen in unseren Lagen an der Mosel optimal und werden vorzugsweise trocken ausgebaut. Nur beim Dornfelder haben wir auch Varianten mit etwas mehr Restzucker im Angebot. Generell kann man sagen, dass unsere Rotweine mit einer tollen Frucht ausgestattet sind, nicht allzu schwer wirken und so eine hohe Trinkfreude bieten, die Sie probieren sollten.
Quellen:
https://www.deutscheweine.de/wissen/wein-probieren/geschmacksrichtungen/
https://www.deutscheweine.de/wissen/rebsorten/rote-rebsorten/
https://www.deutscheweine.de/fileadmin/user_upload/Statistik_2019-2020.pdf